Steel Steam Storm
for symphony orchestra (2008), 12min.
2.2.2.2./ 2.2.2.1./ 3perc. pno. hf. / 12.10.8.6.3.
Auftragskomposition des Orchesterkompositionswettbewerb 2008 der Hochuschule für Musik und Tanz Köln
Premiere: 18/19 June 2009, concert hall in HfMT Köln
HfMT Orchester, Conductor: Marcus Creed
Es ist ein Phänomen, dass sich Gas durch Veränderungen von Temperatur und Druck in Flüssigkeit verwandeln kann. Verflüssigung ist ein Prozess, bei dem Wärme abgegeben wird und gleichzeitig Stoffe vom gasförmigen in einen flüssigen Aggregatszustand wechseln. Dieses Phänomen, welches wir normalerweise in der Natur, Labor oder Fabrik beobachten können, hat mich hinsichtlich seiner Möglichkeiten zu künstlerischer Umsetzung sehr fasziniert. Also habe ich beschlossen, damit in meinem „Musiklabor“ durch eine Reihe von Transpositionen, Fokussierungen, Dopplungen, Verformungen und Verfremdungen klanglich zu experimentieren. Im Moment fokussiere ich den Prozess der Transformation jeder orchestralen Klangfarbe durch den Kontrast von verschiedene Instrumentalgruppen: Die Klänge verwandeln sich, sie unterliegen einem Wachstumsprozess, unterschiedliche Klangeigenschaften werden hierbei herauskristallisiert.
Ich habe zwei verschiedene Experimente mit zwei unterschiedlichen Atmosphären entworfen, um den Verlauf des Prozesses in „Liquefy“ zu gestalten:
I
Ein deutlicher Impuls geht vom Schlagzeug aus. Dieser Anfangsimpuls läuft bis zum Ende durch, teils offensichtlich, teils im Hintergrund. Alle anderen Faktoren wie Klangfarben, Dynamik sind abhängig von den Impulsen, die der Rhythmus aussendet.
II
Mit einem sehr hellen und durchsichtigen Unisono-Akkord beginnt das Zweite Experiment. Durch die allmähliche Verstärkung in den Blechbläsern wächst die klangliche Fülle. Am Ende des Werkes verschmelzen und verdunkeln sich alle Klänge zu einer starken Farbmischung.
Ying Wang
Juni 2009
