Wave in D
for accordion and electronics (2009), 10 min.
Premiere: 10.12.2008, Accordion: Andrea Kiefer
Hochschule für Musik und Tanz Köln
Das Werk ist ein Auftragswerk der Akkordeonistin Andrea Carola Kiefer, das Ende 2008 fertiggestellt wurde. Die Komposition ist von der Wahrnehmung der Gezeiten inspiriert. Aus den Weiten des Meeres entsteht unerschöpfliche Energie für die Wellen, deren ständige Bewegung sich unablässig wiederholt. Solche Wellenbewegung ist vergleichbar mit zahlreichen anderen sich ständig erneuernden Kreisläufen in unserer Welt, in denen neu Entstandenes über Altes fortbesteht.
Das kompositorische Material kreist um einen Zentralton. Aufgrund meiner eigenen Vorliebe habe ich den Ton D ausgewählt. Es treten alle verfügbaren Oktavtranspositionen des Tones D auf, sowie zwei Mikrotöne, jeweils einen Viertelton über und unter D (d1). Die von temperierter Stimmung abweichenden Mikrointervalle liegen in der Elektronik, und erzeugen durch die Reibung ein besonderes Spannungsverhältnis zwischen Instrumentalpart und Zuspiel.
Anknüpfend an die Unendlichkeit der Wellen begibt sich meine Komposition auf die Suche nach der Entwicklung unbegrenzter Klangfarben und -nuancen in einer Musiktradition mit begrenztem Tonvorrat. Während des Kompositionsprozesses habe ich eng mit der Akkordeonistin zusammengearbeitet, um die klanglichen Möglichkeiten des Instrumentes auszuloten und im Zusammenklang mit der Elektronik zu erweitern. So entstand eine Fülle von Klangnuancen, die immer wieder in neuen Kontext gesetzt werden.
Ying Wang 2009, Köln
ENGLISH
The work was commissioned by the accordionist Andrea Carola Kiefer. The composition is inspired by the periodicity of the sea waves. From the depths of the sea, inexhaustible energy is generated for the waves, whose constant movement is repeated incessantly. Such wave-like motions are similar to many other ever-renewing cycles in our world, where the “new” constantly takes the place of the “old”.
Wave in D is composed for accordion and a four-channel playback. The compositional material revolves around a central note. Due to my own preference I selected the note D. All the available octave transpositions of D are appearing combined with two micro-intervals deviating a quarter tone above and below of D. These micro-tones played by the electronics are creating a special tension together with the tempered tones of the instrument.
The infinity of the waves reflects in my composition the search for the development of unlimited timbres and nuances
by using a limited tone material. I have worked closely with the musician in order to explore the sonic possibilities of the instrument
which I expanded later with the electronics. Thus, a wealth of nuances was created, that was set repeatedly in a new context.