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Drei Momente für Streichorchester (2007/2014), 10 min.

First Performance:
14.05.2008,
Streichorchester der Hochschule für Musik Köln
Conductor: Thomas Jung
Hochschule für Musik und Tanz Köln

Raum, Menschen, Kultur – geprägt von stetigem Wandel. Zwischen gestern und heute, innen und außen, zwischen Mikro und Makro. In meiner Musik verschmelzen alle möglichen Elemente und Zustände miteinander – die Grenzen sind fließend, es gibt keinen Stillstand. Nur ein instabiler, changierender Klang bewegt sich ganz langsam vorwärts.

Ein suchendes Fragen steht am Beginn: Woher, wohin? Geschichte, Erinnerung, Gegenwart und vielleicht sogar Zukunft berühren sich im Augenblick: im schnell vergänglichen „Jetzt“, das unentwegt Vergangenheit wird. Das erste Violoncello assoziiert diesen Zeitpfeil in einer unmerklichen und permanenten Aufwärtsbewegung.

Andere Momente kommen ins Spiel: Vitalität, Distanziertheit, Zeitlosigkeit. Subtil verändern sich Quantitäten und erlangen Bedeutung. Das Tempo zieht an, musikalische Vorgänge und Objekte folgen mit wachsender, schließlich großer Geschwindigkeit. Ein wichtiges Stichwort ist: Hoffnung. Variierende Klangfarben stehen für Lebendigkeit ein.

Der letzte Teil ist eine Art Zuruf aus ferner Vorzeit. Musikalischer Fluss ist immer Gegenwart und stets erreicht er das Herz als auch das Ohr. Das Stück endet mit einem Kontrabass-Flageolett. Das ist keine endgültige Antwort – Echo und Resonanz sind von unendlicher Art …

Der Titel des Stücke rührt von drei chinesischen Zeichen, sie gleichen sich bezüglich der Aussprache. Auf Chinesisch schreibt sich aber jedes ganz anders.